Blutegeltherapie

Blutegel werden bereits erfolgreich in der Humanmedizin eingesetzt. Die nützlichen kleinen Tiere gewinnen auch im Bereich der Behandlung von Sport- und Freizeittieren an Beliebtheit.  

Der Egel wird aufgesetzt und der Biss bewirkt einen lokalen Aderlass. Durch den lokalen Aderlass werden angestaute Schadstoffe ausgeleitet.  

Der Speichel der Blutegel enthält über 80 wertvolle Substanzen, die während des Saugvorgangs in die Bisswunde abgegeben werden. Der Speichel der Blutegel wirkt in erster Linie entzündungs- und gerinnungshemmend, aber auch durchblutungsfördernd und Abwehrkräfte steigernd.  

Da die Wirkstoffkombination einzigartig und besonders ist, werden die medizinischen Blutegel als Arzneimittel eingestuft. Sie unterliegen somit denselben Anforderungen, wie jedes andere zulassungspflichtige Arzneimittel.

Blutegeltherapie kann bei akuten oder chronischen Erkrankungen von Nutzen sein.

Anwendungsgebiete:  

  • Arthritis/Arthrose
  • Hufrehe – Pododermatitis aseptica diffusa
  • Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates
  • Gallen
  • Hufrollenerkrankung – podotrochleose Syndrom
  • Wirbelsäulenerkrankungen/Lumbago
  • Myogelosen = Muskelhartspann und Myalgien
  • Druckstellen
  • Ekzeme
  • Phlegmone und Abszesse
  • Mastitis = Euterentzündung
  • Wundheilungsstörungen
  • Narbenprobleme
  • Hämatome
  • Venenerkrankungen
  • Lymphangitis


Der Ablauf einer Blutegeltherapie

Die Dauer der Blutegelbehandlung ist schwer zu bestimmen, da der Blutegel die Dauer des Saugens bestimmt. Im Durchschnitt saugt ein Blutegel 30-40 Minuten, somit kalkulieren wir ca. 60-90 Minuten für den Termin.

Nach dem Biss wird die Wunde durch den Wirkstoff Calin im Speichel ca. 12 Stunden offen gehalten, innerhalb dieser Zeit blutet die Wunde nach. Das Nachbluten der Wunde ist gewünscht, demnach soll im Idealfall die Wunde nach der Behandlung offen bleiben. Besteht die Gefahr der Verunreinigung, wird sie verbunden.

Die Blutegel werden in der Regel sehr gut toleriert, häufig werden die Tiere während der Behandlung ruhiger.

Je nach Indikation können Folgebehandlungen notwendig sein.

Bitte informieren Sie mich vorab über die Medikation Ihres Pferdes.

Mögliche Nebenwirkungen können sekundäre Wundinfektionen und allergische Reaktionen sein.



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